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Weibliche Leiche vom Gerlenhofener Häusserhofsee identifiziert - Anklage gegen Ehemann wegen Körperverletzung mit Todesfolge

Datum: 20.07.2009

Kurzbeschreibung: 

Weibliche Leiche vom Gerlenhofener Häusserhofsee identifiziert - Anklage gegen Ehemann wegen Körperverletzung mit Todesfolge


Ulm. Neu-Ulm/Gerlenhofen

Aufgrund umfangreicher Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektionen in Neu-Ulm und Ulm konnte die zunächst unbekannte Leiche vom Häusserhofsee identifiziert werden. Die Staatsanwaltschaft Ulm hat gegen den Ehemann der Getöteten, einen 47 Jahre alten und in Ulm wohnhaften Kroaten, bereits Anklage zur Schwurgerichtskammer des Landgerichts Ulm erhoben. Sie wirft ihm Körperverletzung mit Todesfolge sowie gewerbsmäßige Urkundenfälschung und Betrug in 33 Fällen vor.

Im Juli 2007 waren von einem Angler am Ufer des Häusserhofsees auf der Gemarkung Neu-Ulm/Gerlenhofen Skelettteile einer zunächst unbekannten weiblichen Leiche gefunden worden. Bei der Leiche, deren Identität die von der Kriminalpolizeiinspektion Neu-Ulm und der Polizeidirektion Ulm gebildete gemeinsame Soko „Häusserhof“ zum Jahresbeginn 2009 nach einem Hinweis aus der Bevölkerung über einen DNA-Abgleich mit Verwandten der Getöteten klären konnte, handelte es sich um eine zuletzt in Ulm wohnhaft gewesene deutsche Frau des Jahrgangs 1952.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 47-jährigen Mann vor, dass er seine – nur zum Schein und zur Erlangung eines Aufenthaltsrechts geheiratete – Ehefrau zu einem nicht näher feststellbaren Zeitpunkt zwischen Anfang Oktober 2002 und Mitte Januar 2003 in der damaligen Ulmer Wohnung der Getöteten im Streit derart heftig geschlagen habe, dass diese rücklings zu Boden gestürzt, mit dem Kopf hart auf dem Fußboden aufgeschlagen und binnen Kurzem an dabei erlittenen inneren Verletzungen verstorben sei. Noch am selben Tag habe der Angeschuldigte die Leiche in einen Müllsack gepackt und, um seine Tat zu vertuschen, in einer von ihm gegrabenen Grube am Häusserhofsee verscharrt.

Der Kroate bestreitet, für den Tod seiner Ehefrau verantwortlich zu sein. Er räumt jedoch ein, deren Leiche vergraben und ihren Tod geheimgehalten zu haben. Dies ermöglichte es ihm, die für seine Ehefrau bestimmte Invalidenrente von monatlich etwa 600 € im Zeitraum bis Sommer 2007 zu Unrecht weiter zu beziehen. Dazu fälschte er auf Überweisungsträgern den Namenszug der Getöteten und überwies die Rente von deren Konto auf sein eigenes. Insgesamt erzielte er durch diese als Betrug in Tateinheit mit Urkundenfälschung zu wertenden Taten insgesamt knapp 30.000 €.

Der Angeschuldigte befindet sich seit seiner vorläufigen Festnahme Ende April diesen Jahres in Untersuchungshaft. Da die angeklagte Tat der Körperverletzung mit Todesfolge sich in Ulm ereignete, übernahm die Staatsanwaltschaft Ulm zuständigkeitshalber das Verfahren und die weiteren Ermittlungen von der zuvor federführenden Staatsanwaltschaft Memmingen.

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