Anklage gegen 15-Jährigen wegen versuchten Mordes nach Überfall auf Pizzaservice

Ulm.

Die Staatsanwaltschaft Ulm hat dieser Tage einen 15 Jahre alten Schüler aus Ulm bereits wenige Wochen nach seiner Festnahme zur Großen Jugendkammer des Landgerichts Ulm angeklagt. Ihm wird versuchter Mord, schwere räuberische Erpressung und schwere Körperverletzung zur Last gelegt.

Nach dem Anklagevorwurf hatte sich der Angeschuldigte am 20. Juli diesen Jahres kurz nach Mitternacht maskiert in die Räume eines Ulmer Pizzaservices geschlichen. Wie der Schüler auch einräumt, bedrohte er einen 25-jährigen Angestellten mit einem Messer und verlangte die Einnahmen. Nachdem er wenige hundert Euro bekommen hatte, bugsierte der 15-Jährige auf der Suche nach weiterem Geld den Angestellten durch die Räume. In einer günstigen Gelegenheit setzte sich der 25-Jährige zur Wehr. Dies habe der Schüler zum Anlass genommen, um mit dem Messer auf den Angestellten einzustechen. Danach flüchtete der Schüler. Das Opfer hatte eine etwa 12 cm tiefe Stichverletzung in den Oberkörper und Schnittverletzungen an einer Hand durch die Abwehr des Angriffs erlitten, woraufhin eine ärztliche Behandlung erforderlich wurde. Einige Finger der verletzten Hand werden in Folge einer Durchtrennung der Sehnen dauerhaft nahezu steif bleiben.

Nach Einschätzung der Anklagebehörde handelte der Angeschuldigte aus Habgier und mit Verdeckungsabsicht, so dass es sich in rechtlicher Sicht um einen versuchten Mord gehandelt habe.

Der 15-Jährige hat die Tat eingeräumt, bestreitet aber mit Tötungswillen gehandelt zu haben. Er befindet sich seit Anfang Oktober in Untersuchungshaft.